Zeckeninfo

7.7.2013

Irgendwie scheint es diesen Sommer besonders viele Zecken zu geben . Angefangen von kleinen Kindern bis hin zu älteren Erwachsenen habe ich bereits jede Menge Zecken gesehen und auch schon einige entfernt. Die Leute sind sehr verunsichert und wissen zum einen gar nicht, wo die Zecke herkommt, und zum anderen auch nicht, was alles passieren kann.

Also kurz, die Zecke kommt aus kniehohem Gras oder Gestrüpp und ist meist ganz klein, wenn sie sich auf dem Menschen irgendwo niederläßt. Es passiert nicht selten, dass sie erst in der Nacht nach einem geeigneten Plätzchen sucht, an dem die Haut besonders dünn ist und sich hier festbeißt. Oft stellt man dann diesen Zeckenbiß mit Verzögerung erst am nächsten Tag fest.

Die Zecke sollte man so schnell wie möglich entfernen und zwar am besten mit speziellen Zeckenzangen, die aussehen wie eine große Plastikpinzette und mit denen man die Zecke gut fassen kann, ohne sie zu quetschen. Das ist wichtig, damit keinerlei Sekret aus der Zecke in die Bißwunde gequetscht wird. Die Zecke muß auch nicht, wie früher oft beschrieben gedreht werden, man zieht sie einfach vorsichtig heraus. Ich habe vor kurzem eine Zecke erlebt, die wollte einfach nicht heraus und ich mußt mit aller Kraft, aber immer noch vorsichtig ziehen. Wichtig ist, hinterher zu schauen, ob man auch wirklich die ganze Zecke entfernt hat und ob nicht noch irgendein kleines Teilchen der Zecke in der Haut steckt. Wenn man selbst nicht klarkommt, sollte man zum Arzt gehen.

Übrigens kann sich auch ein ganz harmloser Zeckenbiß, bei dem keine Krankheit übertragen wird so verändern, dass er aussieht, wie ein schlimmer Mückenstich und kann schwellen und sich röten.

Die beiden Krankheiten, die durch Zeckenbiß übertragen werden sind einmal die durch Viren übertragene FSME (Frühsommergehirnhautentzündung) und zum anderen die Borreliose, eine durch Bakterien übertragene Krankheit.

Gegen FSME kann man und sollte man sich impfen, und wenn man nicht geimpft ist, sollte man sich sofort nach einem Biß impfen lassen.  Die FSME ist eine gefährliche Krankheit mit schlimmen Folgen, die praktisch nicht therapierbar ist.

Die Borreliose ist ebenfalls eine schlimme Erkrankung, die unerkannt sehr schlimme Spätfolgen auch noch nach vielen Jahren haben kann.

Gegen Borreliose kann man sich nicht impfen lassen, insofern muß man sich selbst gut beobachten nach einem Zeckenbiß. In ca. 50% der Fälle bekommen betroffene, angesteckte Personen das sog. Erythema Migrans, einen roten Kreis um den Zeckenbiß herum, dessen Umfang  ein paar Tage immer weiter wächst. Ansonsten bekommt man ähnliche Symptome wie bei einer Grippe, also Fieber und Gliederschmerzen. Der Arzt kann mit einer Bluttiterbestimmung feststellen, ob eine Ansteckung passiert ist und behandelt dann mit einer Antibiotikagabe von Doxycyclin.

Vorbeugen kann man, indem man zum einen nur mit Anti-Zeckenspray ins Grüne geht, wenn man weiß, dass man durch hohes Gestrüpp oder Gras gehen wird, zum anderen dadurch, dass man danach gründlich duscht und/ oder sich die Haare wäscht, damit Zecken, die sich irgendwo noch lose befinden weggespült werden.

Mit die wichtigste Vorbeugung ist auf jeden Fall die Impfung gegen FSME, da braucht man in diesem Fall gar nicht diskutieren, die Impfung macht auf jeden Fall Sinn, wenn man in gefährdeten Gebieten lebt oder sich aufhält.