Brokkoli

9.9.2013

Und wieder einmal hat uns die Natur eine hervorragende Medizin in Form eines gut schmeckenden Gemüses geschenkt: Es geht um Brokkoli.

Brokkoli war schon bei den alten Römern ein bekanntes und beliebtes Essen und war in allen Mittelmeerländern beheimatet, wo es als wilde Pflanze quasi als Unkraut überall wuchs. Der Gebrauch als Nahrungsmittel kann in Frankreich bis ins 16. Jh zurückverfolgt werden, in England ab ca. 1700. In den USA begann eine wirtschaftliche Nutzung um 1920.  

Mittlerweile weiß man, dass Brokkoli (und noch stärker wirksam seine Sprossen) nicht nur gut schmeckt, sondern auch ein sehr potentes Mittel ist , vorbeugend gegen eine Reihe von Krankheiten, wie z.B.  Bluthochdruck, Diabetes, Allergien, Arthrose und nicht zuletzt auch Krebs.

Wirkung gegen Arthrose:

Brokkoli enthält den Wirkstoff Sulphoraphan, ein Isothiocyanat, oder Senföl, das sich übrigens auch in Rosenkohl, Blumenkohlund in Kohl findet. Dieses Sulphoraphan hemmt ein Enzym, dass die Knorpelsubstanz schädigt. Darüber hinaus wirkt es antientzündlich und krebshemmend.

Von allen Gemüsen hat Brokkoli den höchsten Gehalt an dieser nützlichen Substanz. Wenn man sich bewußt macht, dass es gegen Arthrose bis heute kein Medikament gibt, und dass es auch keine medikamentöse Vorbeugung dagegen gibt, erscheint eine gesunde Lebensweise mit ausgewählten Gemüsesorten und regelmäßigem Brokkoliverzehr doch schon sehr sinnvoll.

Wirkung gegen Krebs:

Die Schwefelverbindung Sulphoraphan zeigt im Laborversuch auch eine Wirkung gegen Krebs-Stammzellen. Diese werden durch die Substanz zerstört.Hierin wiederum sehen einige Forscher den Schlüssel zur Krebsbekämpfung. Chemotherapie kann das im Moment noch nicht.

Außerdem bewirkt der Wirkstoff Glucoraphan, eine Vorstufe des Sulphoraphans ein Wachstum von Enyzmen, die die krebsauslösende Wirkung von bestimmten Chemikalien hemmen.

Sulphoraphan normalisiert zudem die DNA Methylierung. Diese ist wichtig für eine normale Zellfunktion. Eine gestörte DNA Methylierung ist die Ursache von nahezu allen Krebsarten.  Das Sulphoraphan aus dem Brokkoli aktiviert über 200 verschiedene Gene, interessanterweise genau diejenigen, die Krebswachstum hemmen und scheint diejenigen zu unterdrücken, die Krebswachstum fördern. Das wurde festgestellt bei Prostatakrebs, desweiteren in vitro bei Brustkrebs. Wobei hier festzuhalten ist, dass chemoprotektive Wirkungen nicht organspezifisch sind und daher wohl bei allen Krebsarten gleichermaßen wirken. Es wird ein allgemeiner Schutz erzeugt, der bei verschiedenen Stufen der Krebsentwicklung ansetzt, so daß mehrere Kaskaden unterbrochen werden können die wesentlich für eine Krebsentstehung sind. Damit wird die Krebsentwicklung unterbunden. Und das funktioniert theoretisch bei allen möglichen verschiedenen Krebsarten.

Untersuchungen haben gezeigt, dass nur zweimal wöchentlich Brokkoli gegessen werden muß, um diese protektive Wirkung zu erzielen, und dabei reicht jedesmal schon eine geringe Menge von ca. 5 Röschen mitsamt dem Stiel. Desweiteren hat man festgestellt, dass die Keimlinge, also Brokkolisprossen, noch sehr viel aktiver sind, als das reife Gemüse. An einer amerikanischen Universität wurden Versuche unternommen, bei denen man brustkrebskranken Ratten Extrakte aus Brokkolisprossen gegeben hat. Der Krebs reduzierte sich signifikant.

Drei Tage alte Sprossen enthalten ca. die 50 fache Menge der wirksamen Substanzen von reifem Brokkoli Gemüse, bezogen auf dieselbe Menge, bzw. dasselbe Gewicht, und nebenbei erwähnt die 100fache Menge an Glucoraphanin (s.o.) von Blumenkohl.

Brokkoli Sprossen können von jedem ganz einfach selbst angekeimt werden. Man kann dazu die fertigen Sets in Naturkostläden oder Reformhäusern kaufen, oder aber ganz einfach die Samen auf Erde aufstreuen. Da spart man sich die Mühe des ständigen Spülens, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Wichtig zu wissen am Schluß ist noch, dass man die höchste Wirksamkeit bei Konsum als Rohkost erzielt. Viele werden das auf Anhieb jedoch evtl. nicht vertragen, handelt es sich doch um eine Kohlart und verursacht diese evtl. Blähungen. Kurz blanchiert hat man auch noch eine aktive positive Wirkung. Lange gekochtes Brokkoli hingegen verliert an positiver Aktivität.

 

Hier eine Idee für einen rohen Brokkoli-Salat: die Röschen von nur gewaschenem frischem Brokkoli werden der Länge nach in sehr dünne Scheibchen geschnitten, dazu kommen geröstete Cashew Nüsse und karamelisierte Cranberries, das ganze wird vermischt und mit einer Vinaigrette aus Weißweinessig, Aceto Balsamico, Olivenöl, Walnußöl, Salz und Pfeffer übergossen.

 

Und hier ein Rezept aus Amerika, ergibt eine Sauce, oder einen Dip:

In einem großen Topf bringt man nur sehr wenig Wasser zum Kochen und gibt einen in kleine Röschen zerteilten Brokkoli ganz kurz hinein und wendet diese und rührt, so dass alle Röschen mit dem kochenden Wasser benetzt und gerade mal kurz blanchiert werden. Die kurz blanchierten Röschen gibt man in einen Rührschüssel und gibt folgende Zutaten dazu: 2-4 gequetschte Knoblauchzehen, 1/3 Tasse Olivenöl, 1 TL gemahlener Kreuzkümmel, 1 TL zerstoßene Koriandersamen, 1/4 Tasse fein gehackte Zwiebel, 3 TL Zitronensaft, 1 Prise schwarzen Pfeffer, ca. 1 Tasse Wasser.

Mit dem Pürierstab pürieren, dann wieder in den Topf und für 3 Minuten erhitzen, bis eine dicke Sauce entstanden ist, die man nach Belieben mit Wasser verdünnen kann.

 

Guten Appetit!