Gute Nacht!

3.5.2013

Zwar wünschen sich die meisten, wenn sie zu Bette gehen eine gute Nacht, doch im Schnitt schläft jeder zweite nicht wirklich gut und leidet unter Schlafstörungen. Die meisten Erwachsenen schlafen höchstens sechs Stunden und darunter und befinden sich damit in den Risikogruppen die Herz-Kreislauferkrankungen, Herzinsuffizienz und Fettleibigkeit entwickeln können. Außerdem wird das Immunsystem geschwächt, wenn man über längere Zeit unter Schlafstörungen leidet und nachts immer wieder aufwacht oder nicht einschlafen kann.  In Laborversuchen wuchs ein Tumor bei Tieren mit Schlafstörungen bis zu dreimal schneller, als bei ausgeschlafenen Artgenossen.  Schlaflosigkeit verursacht Konzentrationslosigkeit am Folgetag, körperliche und geistige Schwäche, das Gedächtnis verschlechtert sich, die Leitungen lassen nach. Desweiteren erzeugt dauerhafter Schlafmangel soetwas wie einen Prä-Diabetes, ein Diabetes-Vorstadium, das Heißhunger erzeugt, so dass man sich hungrig fühlt, auch wenn man schon gegessen hat. Das führt dann zu Übergewicht und damit verbundenen weiteren Gesundheitsrisiken.  Schlafmangel  hat auch Wirkungen auf diverse Wachstumshormone, die in den Tiefschlafphasen erzeugt werden, so dass ein Mangel an diesen Hormonen den Betroffenen schneller altern lassen.

Obwohl sehr häufig durch Stress verursacht, fördert Schlaflosigkeit selbst dann in Folge wiederum stressbedingte gesundheitliche Störungen, wie z.B. Herzerkrankungen, Magen-Darm Erkrankungen, Verstopfung, und sehr häufig auch Depressionen.

Jetzt wissen Sie, wie wichtig eine gute Nacht ist. Es ist wirklich sehr wichtig, seinen Schlaf ernst zu nehmen und sich zu überlegen, wie man ihn wieder herstellen kann. Es ist gut zu wissen, dass es in den allermeisten Fällen geht. Man muß nur wollen und erst mal keine Mühe scheuen.

Es gibt eine ganze Reihe an Maßnahmen, die man ergreifen kann, die ich im Folgenden kurz ansprechen werde:

1.)

Schlafen Sie in totaler Dunkelheit. Das ist wichtig u.a. für die  Melatoninproduktion, die dann stattfinden kann. Der Körper braucht Melatonin zum Schlafen, das er sich idealerweise selbst herstellt. Schalten Sie während der ganzen Nacht das Licht nicht an, auch nicht, wenn Sie aufwachen oder zur Toilette gehen müssen, dann schlafen Sie schneller wieder ein. Wenn Sie keine Möglichkeit haben, den Raum total abzudunkeln mit Schalousien oder Vorhängen, dann tragen Sie eine Schlafmaske. – Das natürliche Leben hat einen regelmäßigen zirkadianen Rhythmus zwischen hell und dunkel, Tag und Nacht. Die Lebewesen, die Pflanzen, alles ist danach ausgerichtet. Das moderne elektrische Licht täuscht die innere Uhr und zerstört den natürlichen Rhythmus, der Hypothalamus signalisiert dann dem Gehirn, dass es Zeit ist für Action, dabei wäre es eigentlich Zeit für Ruhe. Insofern ist eine willkürliche Verdunkelung für eine gute Nachtruhe unerläßlich.

2.)

Schlafen Sie in Ruhe! Es hat still und leise zu sein, das Schlafzimmer sollte der ruhigste Raum zuhause  und danach ausgewählt worden sein. Falls Sie in einer belebten Gegend wohnen, wären Ohrstöpsel angebracht, ebenso auch, wenn der Partner schnarcht. Um seine Ruhe zu haben sind getrennte Schlafzimmer auch eine wichtige Überlegung.  

3.)

Schlafen Sie in kühler Umgebung! Eine Raumtemperatur von ca. 14 bis 18°C ist ideal. Darunter und darüber riskiert man wieder einen schlechten Schlaf. Im Schlaf selbst sinkt die Innentemperatur des Körpers auf ihren niedrigsten Stand, so daß ein in der Nacht kühlerer Raum diese Temperatursenkung quasi imitiert.

4.)

Achten Sie darauf, dass sich keine elekromagnetischen Felder in Ihrem Schlafzimmer befinden. Diese haben einige negative Wirkungen auf den Körper, die nicht nur krank machen können, sondern auch den Schlaf sehr stören können. Um solche Felder festzustellen braucht man ein Gauß-Meter, das man ab ca. 200 EUR im Fachhandel kaufen kann. Oder aber, man wirft alle elektrischen und elektronischen geräte aus dem Schlafzimmer, als da wären z.B. Fernseher, Telefone, Handys, Babyphone und Radiowecker. Falls man einen Wecker braucht benutzt man idealerweise einen batteriebetriebenen.  Es gibt Experten, die empfehlen, nachts den Sicherungsschalter zu kippen, so daß der gesamte Stromfluß im Schlafzimmer gestoppt ist.

5.)

Metalle gehören nicht ins Schlafzimmer: Magnetische Metalle (Eisen, Nickel, Kobalt)stören das natürliche Erdmagnetfeld, weswegen von Stahlfederkernmatratzen oder Stahlrosten dringend abzuraten ist. Ebenso gehören Bügelbretter, Heimtrainer, Metalllampen und Metallregale nicht ins Schlafzimmer.

6.)

Keine synthetischen Fasern im Schlafzimmer! Diese laden sich elektrostatisch auf und verändern das Raumklima. Empfindliche Personen können mit Schlaflosigkeit reagieren. Also auch hier überlegen, wo man Kunstfaser mit Naturfaser ersetzen kann: Teppiche, Vorhänge, Kuscheltiere, Bettwäsche aus Synthetik, aber auch Plastiktüten, die sich z.B. unterm Bett befinden.

7.)

Achten Sie schon beim Einrichten des Schlafzimmers auf eine schadstoffarme Umgebung. Wandfarben und Möbel, als auch Bodenbeläge sondern häufig Dämpfe ab, die Kopfschmerzen und Atembeschwerden bewirken können. Unbehandelte Naturholzprodukte, Sisal, Holz- oder Korkboden,  Linoleum sind besser als Auslegware aus PVC, Laminatboden u.a.

8.)

Gehen Sie so früh wie möglich ins Bett. Nach Möglichkeit sollte man vor  23 uhr spätestens eingeschlafen sein, da der Körper zwischen 23 Uhr und 1 Uhr morgens seine nächtliche Hauptarbeit vollbringt. Während dieser Zeit entlädt auch die Gallenblase ihre Toxine. Ist man nun aber noch wach, so speichern sich diese Toxine in der Leber, die damit langfristig ebenfalls schaden nimmt. Schlechte Leberwerte können eine Folge sein. Bevor es das elektrische Licht gab, war es normal kurz nach Sonnenuntergang zu Bett zu gehen, so wie es die Natur für die meisten lebewesen, auch für den Menschen, vorgesehen hat.

9.)

Halten Sie einen regelmäßigen Rhythmus ein und gehen Sie nach Möglichkeit immer zur selben Zeit schlafen, so wie Sie auch immer zu derselben Zeit aufstehen sollten.

10.)

Trinken Sie ca. 2 Stunden bevor Sie zu Bett gehen nichts mehr, so daß Sie des nachts nicht aufwachen, weil Sie zur Toilette gehen müsen, und gehen Sie auf die Toilette unmittelbar, bevor Sie zu Bett gehen.

11.)

Nehmen Sie ein heißes Bad, eine heiße Dusche oder gehen Sie in die Sauna bevor Sie zu Bett gehen. Nachdem dadurch die Körpertemperatur erst etwas erhöht wird, fällt sie danach wieder, was dem Körper signalisiert, dass es Schlafenszeit ist.

12.)

Legen Sie Ihre Arbeit oder alles, was Sie stark beschäftigt mindestens eine, besser noch zwei Stunden bevor Sie schlafen gehen auf die Seite und widmen Sie sich einer Beschäftigung, die sie relaxt und ihnen Ruhe bringt.

13.)

Schalten Sie den Fernseher mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen ab. Der Fernseher stört und unterbricht die Tätigkeit der Zirbeldrüse und wirkt stimulierend auf das Gehirn.

14.)

Machen Sie eventuell einen kurzen gemütlichen Abendspaziergang an der frischen Luft.

15.)

Achten Sie auf die richtige Ernährung, speziell am Spätnachmittag und am Abend vor dem Zubettgehen:

Alkohol macht zwar müde, eignet sich aber nicht als Schlafmittel vor dem Zubettgehen. Ein oder zwei Gläser machen zwar angenehm müde und bettschwer, weswegen viele glauben, es wäre gut für den Schlaf, aber Alkohol ist nur „gut“ zum schnelleren Einschlafen. Die erste Schlafphase kann zwar tiefer sein, dafür wacht man dann aber mitten in der Nacht auf und fühlt sich in der Früh erschlagen. Ohne Kaffee am Morgen kommt man dann gar nicht in die Gänge. Nebenbei ist Alkohol ein muskelentspannendes Mittel. Am Abend konsumiert kann es nächtliches Schnarchen verursachen oder verstärken.

Kaffee oder schwarzer Tee sollten mehrere Stunden vor dem Schlafengehen nicht mehr eingenommen werden. Die Halbwertszeit von Coffein beträgt 5 Stunden.  Eine Tasse Kaffee am Nachmittag getrunken verhindert also am Abend ein gesundes Einschlafen. Denken Sie daran, dass Coffein auch in Medikamenten stecken kann, z.B. in Schmerztabletten u.a. Auch dunkle Schokolade enthält relativ hohe Mengen an Coffein und Theobromin, was dem Coffein ähnlich ist.

Das Abendessen sollte ein kleiner  eiweissreicher Snack sein, das L-Tryptophan aus dem Eiweiss benötigt der Körper für die produktion von Melatonin und Serotonin, beides unerläßlich für einen guten Schlaf. Es sollte wenig Zucker und Kohlehydrate enthalten, denn diese erhöhen den Blutzucker, woraufhin man verzögert einschläft. Einmal eingeschlafen fällt dann der Blutzucker stark ab und es entsteht ein Unterzucker, von dem man dann mitten in der Nacht aufwacht und womöglich nciht mehr einschlafen kann.

Auch Schwerverdauliches und stark Gewürztes sollte am Abend nicht gegessen werden, da der Körper dadurch belastet wird.

Idealerweise sollte man ca. Drei Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr essen.

Mittlerweile wird man sich immer mehr bewußt, wie wichtig die richtige Ernährung ist und was für Auswirkungen sie  auf den Schlaf hat, wenngleich sich diese Forschung noch ganz am Anfang befindet.

Eine kürzlich veröffentliche amerikanische Studiezeigte Zusammenhänge auf zwischen der Schlafdauer der Teilnehmer und ihrer Ernährung.

 

Unabhängig von all den guten Ratschlägen gibt es natürlich noch Schlafmittel und Schlaftabletten, die man in Apotheken oder Drogerien kaufen kann, oder, die man sich vom Arzt verschreiben lassen kann. Es gibt sicher Situationen im Leben, da holt man sich ein Rezept bei seinem Arzt, verschreibungspflichtige Schlaftabletten sind aber immer nur für einen kurzzeitigen Gebrauch gedacht und sollten nach Möglichkeit nicht länger eingenommen werden. Von den meisten wird man abhängig, so daß man sie nur schwer absetzen kann. Und die gewünschte Erholung bekommt man dadurch auch nicht, unter dem Einfluß von chemischen Schlaftabletten erholt sich der Körper im Schlaf nicht so, wie er eigentlich sollte.

Insofern, überdenken Sie Ihre Lebensgewohnheiten und ändern Sie diese falls erforderlich, so daß Sie in jedem Fall Ihren guten Schlaf bekommen, und Sie dann am Abend zufrieden sagen können:

Gute Nacht!