über Gesundheit, das Leben, und anderes

22.2.2013

Beim Lesen des heute von mir verlinkten Zeitungsartikels "wie sich die Pharmaindustrie in die Forschung einschleicht" mußte ich über die Gesellschaft nachdenken, in der wir leben, und dass mir persönlich sehr vieles überhaupt nicht gefällt, was diese Gesellschaft duldet, erlaubt oder fördert.

Die Cochrane Analysen, die in dem Artikel genannt werden, sollten an sich unabhängig sein, wie dort angegeben, und es ist traurig, wenn auch diese hervorragende Adresse beginnt, ihre 100%ige Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Hier findet man die Website des Cochrane Bibliothek, damit man einen Eindruck davon bekommt, wie so etwas aussieht.

Im Zusammenhang damit fiel mir ein Buch ein, das ich vor einiger Zeit gelesen habe. Die Lektüre dieses ausgezeichneten Buches von Herrn Prof. Heinrich Schipperges möchte ich heute hier an dieser Stelle empfehlen (der Link öffnet eine relativ umfangreiche Leseprobe):

Gesundheit und Gesellschaft - ein historisch kritisches Panorama.

Es geht um den Wandel des Gesundheitsbegriffes an der Seite des Wandels der Gesellschaft im Laufe der Geschichte.

Heinrich Schipperges gehörte international zu den renommiertesten Vertretern seines Faches (Pressemitteilung)

aus der Einführung:

...Der Titel "Gesundheit und Gesellschaft" enthält aber auch die provokative These, dass der gesunde Leib des Menschen immer auch Spiegel der Gesellschaft sei, dass es eine autonome, von sozialen Aspekten freie Betrachtung des Leibes gar nicht geben kann. Zu sehr findet zwischen den physischen und sozialen Gebilden ein stetiger Austausch von Bedeutungsinhalten statt. Sie stehen nicht nur in einem dialektischen, sondern geradezu dialogischen Verhältnis, in einem Beziehungssystem...

... In einer solchen Situation galt für die alten Ärzte, die so selbstverständlich auch Naturphilosophen waren, die Welt, der Kosmos, noch als "Ökumene", als der bewohnbare, überschaubare zu kultivierende Raum der Mutter Erde. Und vielleicht müssen auch wir - über alle medizinische Anthropologie hinaus - zunächst einmal diese kosmologische Orientierung wiederfinden und damit den Ort einer Lebensordnung...