update am 6.5.20: Schutz(?)Masken

Ab kommenden Montag gilt in Bayern die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit, beim Einkaufen und überhaupt überall, wo man Menschen begegnet, außer beim Spazierengehen.

In Landkreis Rosenheim wurde die Maskenpflicht schon eine Woche früher eingeführt, weil Rosenheim ein sog. Corona Hotspot ist.

 

Jetzt fragen sich viele, woher eine Maske nehmen, gibt ja fast nirgends welche zu kaufen, und ausserdem wissen die wenigsten, welche unterschiedlichen Masken es gibt und was diese Masken dann für Schutzwirkung haben oder nicht haben. Und es gibt tatsächlich noch Unbelehrbare, die nichts von Masken halten und sich dagegen wehren.

Für diese habe ich eine kleine Animation gefunden, was passiert, wenn im Supermarkt ein Coronainfizierter herumläuft und hustet...

(Und hier ein toller kleiner Maskenfilm von Quarks!)

 

Und so sind vor dem Hintergrund der Lockerungen der Ausgangssperren und der Öffnungen der Geschäfte meiner Meinung nach Masken dringend angeraten, eigentlich hätte man schon von Anfang an eine Maskenpflicht einführen sollen. Es droht bei Nichtbefolgen u.U. eine noch größere Katastrophe, als wir jetzt schon haben. Meiner Ansicht nach hat das Gesundheitsministerium in den Anfängen geschlafen und viel zu langsam reagiert. Tacheles sprach damals nur Prof. Kekulé ...

 

Nachdem mich schon mehrere Personen danach gefragt haben, gibt es hier jetzt eine kurze Übersicht:

 

Es gibt verschiedene Schutzstufen bei den derzeit verfügbaren Masken.

Hier im Bild:

Da sieht man auf den ersten Blick, was es derzeit auf dem Markt zu kaufen gibt. Der Papiermundschutz kommt wohl nicht in Frage. Der sog. Mund-Nasen-Schutz, die klassische OP Maske der Ärzte fängt Speicheltröpfchen auf. Zunächst hieß es, damit schützt man die anderen, wenn man selbst krank ist, weil die Maske die Tröpfchen auffängt, die beim Sprechen entstehen, erst Recht beim Husten oder Niesen. Mittlerweile hat man nachgewiesen, dass wohl doch so einiges durchgeht. Trotzdem ist die Maske besser , als nichts. Und wenn alle solche Masken tragen, gibt es einen gewissen allgemeinen Schutz, der nicht zu unterschätzen ist.

Die N95 oder FFP2 Maske ist die Mindestanforderung, die medizinisches Personal bei der Arbeit zu tragen hat und die praktisch die Mehrheit aller Ärzte derzeit benutzt. Weil es keine FFP3 Masken auf dem Markt gibt. Ansonsten muß man bei der Arbeit mit Erkrankten FFP3 Masken benutzen. 

 

Wiederverwendung

Nachdem ein großer Mangel an Masken herrscht, gibt es mittlerweile auch schon Empfehlungen, wie man vorzugehen hat bei Wiederverwendung der Masken.

Dazu sollte man vorab wissen, dass das Coronavirus auf Stoff oder Papier eine Lebensdauer von wahrscheinlich ca. 8 Stunden hat, maximal geht man davon aus, dass es max. 2-3 Tage sind. Insofern ist es schon mal eine Lösung, wenn man mehrere Masken besitzt, dass man diese im Wechsel trägt, und die anderen nach dem Tragen für zwei Tage auf der Heizung oder an einem anderen trockenen Ort liegen läßt, damit die Maske zum einen trocknet, und zum anderen das Virus "abstirbt"(Viren leben ja nicht...)

Hat man nur eine Maske, idealerweise dann wenigstens eine FFP2 Maske, kann man diese nach Gebrauch für 30 Minuten bei 80°C in den Backofen legen. Bitte mit Thermometer, es darf nicht heißer werden, sonst geht das Maskengewebe kaputt und die Filterleistung ist dahin, aber auch nicht kälter, weil dann das Virus nicht abgetötet wird. Danach ist die Maske sofort wieder einsatzbereit.

 

Selbstgenähte Stoffmasken

Mittlerweile gibt es auch schon überall Masken aus Stoff, selbst genäht, oder als solche gekauft. Es kursieren viele Nähanleitungen im Internet. Erste Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Masken den schlechtesten Schutz bieten. Wichtig ist ein nicht zu dünner, dichter Baumwollstoff, so dass dann doch die meisten größeren Tröpfchen zurückgehalten werden. In diversen Tests schnitten Staubsaugerbeutel und Geschirrtücher als Maskenmaterial am besten ab, wobei man bei Staubsaugerbeuteln darauf achten muß, keine Beutel mit chemischen Zusatzstoffen - meist antibakteriell wirkenden Polymeren - zu nehmen, da diese beim Einatmen gesundheitsschädlich wären.

Der Stoff für diese Masken muß so beschaffen sein, dass man sie bei mindestens 60°C waschen, und/oder nach Gebrauch mit einem Dampfbügeleisen für einige Minuten bügeln kann. Damit sind sie auch wieder einsatzbereit.

Man muß aber wissen, dass solche Stoffmasken kein wirklicher Schutz vor Ansteckung sind, sie sind tatsächlich nur einfache Tröpfchenfänger.

Hier im Original finden Sie eine Anleitung zum Selbermachen aus Hongkong, die von unserem Virologen Prof. Drosten empfohlen wurde auf Twitter. Und hier die deutsche Übersetzung.

Und hier nochmal eine Version, da kann man sich dann auswählen, womit man am besten zurecht kommt.

 

Bei den einfachen gefalteten Mundschutzmasken oder Stoffmasken kann man ja nicht viel falsch machen beim Aufsetzen. Wichtig ist, dass die Seite mit dem Draht oben über der Nase ist, so daß man den Draht an der Nase entlang zurechtbiegen kann, dann zieht man die Unterseite der Maske über das Kinn.

Bei den FFP2 Masken sieht es schon etwas schwieriger aus, speziell, wenn es sich um gefaltete Masken handelt. Hier hat das Robert-Koch-Institut eine gute Grafik veröffentlicht, die ich hier verlinke.

 

Meiner Meinung nach müssen alle Mitbürger dazu beitragen, dass die Corona-Infektionszahlen so niedrig wie möglich gehalten werden, bis man ein Medikament oder eine wirksame Impfung dagegen gefunden hat. Man weiß einfach viel zu wenig über dieses Virus, von dem man schon 30 Mutationen gefunden hat, die gefährlichste sei in Europa unterwegs. Letztendlich haben die Erkrankungen, die durch das Virus ausgelöst werden, oder denen das Virus die Tür öffnet, oder die durch das Virus bedingt sind, tausend Gesichter. Ärzte sind bislang teilweise ratlos und überfordert. Man weiß auch nicht, wen es dann tödlich erwischt, es hat schon alles gegeben, junge, gesunde Menschen sind mit fulminanten Krankheitsverläufen gestorben, alte, kranke wieder aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen. Natürlich gibt es schwerpunktmäßig Gefährdete, aber alles ist möglich. Das ist das Fatale. Im Moment geht es darum, die Plätze auf den Intensivstationen der deutschen Krankenhäuser nicht zu überlasten, und darum muß Abstand gewahrt werden, darum müssen Masken getragen werden und darum müssen alle aufpassen! Damit es dann wieder gut wird.

Irgendwann wird alles wieder gut, das ist das Gute daran.

 

Nachtrag am 6.5.2020:

Offensichtlich wissen viele nicht, wie man eine Maske richtig aufsetzt und auch wieder abnimmt. Besonders das Abnehmen ist wichtig, speziell, wenn man die Maske wiederverwenden möchte. Ausserdem auch, damit man sich nicht wegen der Maske ansteckt.

Man muß sich vorstellen, dass die Aussenseite der Maske die kontaminierte, d.h. die mit Viren beschmutzte Seite ist, die dann jemanden, eben einen selbst, anstecken kann. Man darf also die Aussenseite nicht berühren, überhaupt sollte man die Maske nicht berühren, nicht an ihr herumziehen, sie umpositionieren und im Gesicht herumziehen, was doch so einige tun. Ich habe es selbst gesehen. Und wenn ich aber etwas sage, dann heißt es, "ich weiß schon".

Man setzt die Maske auf, und dann berührt man sie nicht mehr. Und wenn man sie abnimmt, versucht man, nur den Rand anzufassen und die Maske je nachdem entweder zu entsorgen, oder aber irgendwo so zu deponieren, dass die Aussenseite auf dem Boden liegt. Und da läßt man sie dann für ein paar Tage (ca. 3) liegen, bevor man sie dann wiederverwenden kann. Und wäscht sich die Hände sofort danach.

Ich z.B. habe drei Masken, die ich alle nach Gebrauch auf die Seite des Beifahrersitzes auf den Boden lege nach Gebrauch. Für jeden Tag eine andere. In der Zwischenzeit werden die abgelegten Masken nicht berührt, danach ist davon auszugehen, dass sich kein infektiöser Virus mehr darauf befindet.

 

Hier noch zwei sinnvolle Links, zunächst ein Video über das Aufsetze und Abnehmen von Masken, und dann noch eine etwas ausführlichere Anleitung, speziell auch über das Aufsetzen der Masken bei Kindern.